Mehr Zeit für Kinder haben, sich in Familie engagieren, Erwerbsarbeitszeiten reduzieren … das ist leichter gesagt als getan. ‚Verbale Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhaltensstarre‘ formulierte dies ein Soziologe bereits in den 1980er Jahren. Auf der anderen Seite gilt: Nur das, was ich mir vorstellen kann, hat eine Chance Wirklichkeit zu werden. Es kommt also auf die Gestaltung von Rahmenbedingungen und Möglichkeiten an, um Wünsche realisieren zu können.
Männer und Väter in Deutschland sind seit über 40 Jahren gut befragt und beforscht. Ihre Wünsche und Erwartungen an Arbeits- und Lebensbedingungen, in einer Partnerschaft und mit Kindern sind bekannt und ebenso die Differenzen und Abweichungen in der Realität:
- Vier von zehn Vätern wünschen sich eine (annähernd) gleiche Aufteilung der Erwerbsarbeit.
- Demgegenüber wünschen sich lediglich 15 Prozent der Mütter eine Wochenarbeitszeit zwischen 28 und 36 Stunden für beide.
- Die durchschnittliche Wunscharbeitszeit von Vätern kleiner Kinder liegt derzeit bei rund 35 Wochenstunden.
- Die tatsächliche Arbeitszeit von Vätern mit einer Vollzeitstelle beträgt durchschnittlich 44,2 Stunden.
- Von den Vätern, die in Elternzeit gehen, nehmen lediglich 17 Prozent drei oder mehr Monate in Anspruch.
- 51 Prozent der Väter möchte mehr als drei Monate Elternzeit in Anspruch nehmen.