Stephan Buttgereit

Geschäftsführer SKM Bundesverband e.V

Als Vater von vier Kindern, darunter ein Pflegekind, ist mir wichtig, dass die Kinder mich als authentischen Mann erleben, der seine Kinder um deren selbst Willen liebt und der bereit ist, ihnen in jeder Lebensphase zur Seite zu stehen, vor ihnen zu stehen oder hinter ihnen zu stehen – je nachdem was gerade gebraucht wird. Ebenso wichtig ist mir, dass die Kinder erleben, dass ich nicht nur Vater, sondern auch Ehemann bin und, dass die Partnerschaft einen ebenso wichtigen Teil meines Lebens einnimmt.

Die Männerarbeit des SKM hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt – ebenso wie das Männerbild der Gesellschaft allgemein. Noch vor Jahrzehnten gehörte zum Beispiel die Ausübung von Gewalt, leider auch die gegen Frauen und Kinder, wie selbstverständlich zu „Männlichkeit“ dazu. Heute hat sie nichts mehr in den Herzen und Hirnen von Männern, erst recht nicht in denen von Vätern, zu suchen. Mit dem SKM-Berater-Netz www.echte-männer-reden.de tragen wir dazu bei, dass Männer/Väter beim Rollenwandel mithalten können. Und das ist nur ein Beispiel für das vielfältige Engagement, das katholische Institutionen zum Thema „Wann ist denn ein Mann?“, wie Grönemeyer einst sang, heute leisten.

Mir liegt die Jungen- und Männerarbeit und somit auch die Väterarbeit am Herzen. Ich habe ein Interesse daran, dass die Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur aus der Sicht der Frauen, sondern in gleichem Maße aus der Perspektive der Männer gesehen wird, damit auch für die Männer eine echte Wahlfreiheit und ein fairer Aushandlungsprozess zwischen den Partnern gelingen kann. Gleichermaßen treibt mich um, was Jungen und Männer an Rahmenbedingungen und Beratungsangeboten benötigen, damit der gesellschaftlich gewollte Paradigmenwechsel auch tatsächlich gelingt und wir zu einer tatsächlichen Geschlechtergerechtigkeit gelangen.

An der Gründung der LAG Väterarbeit habe ich mich beteiligt und Verantwortung übernommen, weil ich erreichen möchte, dass die Bedeutung von Vätern für ihre Kinder von Beginn an und bedingungslos anerkannt wird und die Anliegen von Väter in allen gesellschaftlichen Bereichen und vor allem von der Politik berücksichtigt werden.