Väter sind anders und das ist auch gut so. Aber wie ticken sie denn nun und was macht einen Vater aus? Und vor allem: Wer oder was bewegt einen Vater, sich tatsächlich in Familie zu engagieren und eine enge Beziehung zu den Kindern aufzubauen? Das sind Fragen, die vor allem Diejenigen, die beruflich mit Vätern zu tun haben beschäftigen.
Ob sich ein Vater von Anfang an in Familie beteiligt, die Qualität von Vaterschaft hängt, anders als bei der Mutter, von Zuschreibungen und den äußeren Umständen ab. Dabei spielt die Beziehung zur Mutter, die Qualität der Partnerschaft eine besondere Rolle. Aber auch die Möglichkeiten, Job und Familie zu vereinbaren und das Kind selber sind wichtige Einflussfaktoren. Bei frühgeborenen Kindern zum Beispiel verhalten sich Väter oft sehr zurückhaltend. Je ungünstiger die Umstände sind, desto unwahrscheinlicher ist eine aktive Vaterschaft.
Väter, die ihre Vaterschaft aktiv gestalten, verhalten sich dabei häufig anders als Mütter: Sie sind oft weniger behütend, unterstützen die Neugier ihrer Kinder, aktivieren ihr Verhalten, werfen sie in die Luft, rennen und toben mit ihnen. Dieses physisch herausfordernde Verhalten ist bei Müttern seltener. Mütter achten dagegen eher auf die Unpässlichkeiten der Kinder und versuchen, negative Emotionen umgehend auszubalancieren. Wenn das Kind weint, nehmen sie es sofort in den Arm und trösten es. Väter reagieren in solchen Situationen oft gelassener und benutzen Ablenkungsmanöver, die das Kind in die Lage versetzen sollen, Emotionen selbst zu regulieren. Diese unterschiedlichen Strategien sind für die emotionale Entwicklung von Kindern sehr nützlich.
Auf den Punkt gebracht
- Väter können sich in gleicher Weise wie Mütter auf das Entwicklungsniveau der Kinder einstellen.
- Väter spielen häufiger mit Kindern als Mütter und lassen den Kindern einen größeren Erfahrungsspielraum.
- Väter setzen beim Spielen häufiger sich selbst als Spielzeug ein
- Väter fördern durch ihre Art mit Sprache umzugehen die Sprachentwicklung der Kinder.
- Die Vater-Kind-Beziehung ist vor allem dadurch geprägt, dass Väter in den für Kinder wichtigen Alltagssituationen, von ihnen als präsent erlebt werden.