In unserer Kurzumfrage im 4. Quartal des vergangenen Jahres haben wir nach Bekanntheit, Sinn, Nutzen und Wirkung von Väternetzwerken gefragt.
Die erst Frage zielte auf den Bekanntheitsgrad von Netzwerken für Väter.
Gut 90 % der Antwortenden bejahten diese Frage. Die Antworten der Nachfrage „wenn ja, welche?“ ergeben eine fast vollständige Aufzählung der größeren Väternetzwerke in NRW aber auch darüber hinaus:
Väter in Köln e.V., Vaterwelten, Conpadres (Vaeter-ggmbh.de), Vätertreff Väteraufbruch, einfach Vater, LAG Väterarbeit NRW, ManyDads, DRK Familientreff, Die Netzwerke im Kontext der Familienbildungsseminare und Angebote der Vater-Kind-Agentur des Institut für Kirche und Gesellschaft, interkultureller Vätertreff Essen- Katernberg, offener Vater-Kind-Treff in der Villa Rü in Essen Rüttenscheid, esperanza Väterberatung im Erzbistum Köln mit inzwischen 11 Väterberatern in der Schwangerschaftsberatung, Väter u Männerarbeit des SKM Bundesverbandes, Arbeitsstelle Männerseelsorge der dt. Diözesen, Bundesforum Männer, Väterexpertennetz VEND e.V., Männer.ch, DMÖ – Österreich
Die 2. Frage lautete: An welchen Orten sind Ihrer Auffassung nach Väternetzwerke sinnvoll?
Knapp 80 % der Antwortenden halten mit den Betrieben/ Unternehmen den Ort, an dem sich Väter tagsüber ‚aufhalten‘ als sinnvoll für die Schaffung von Väternetzwerken. An zweiter Stelle werden Kindertagesstätten, an dritter mögliche Angebote der Familienbildung genannt.
Ergänzend werden Stadtteilzentren, Nachbarschaft; Lokal- Landes- und Bundespolitik, große Institutionen, Gewerkschaften, Gremien der Arbeit- und Dienstgeber*innen, Landschaftsverbände, Beratungsstellen, Sportvereine und Schulen angeführt
Bei der dritten Frage nach dem Nutzen von Väternetzwerken haben wir vier Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Der größte Nutzen wird von über 95 % der Antwortenden im Austausches mit anderen Vätern gesehen, gefolgt von der Möglichkeit, von der Erfahrungen anderer Väter zu profitieren, das Rad also nicht selber noch einmal erfinden zu müssen.
Weiterer Nutzen wird insbesondere in der Stärkung des friedlichen Zusammenhalts der Gesellschaft, durch die Begegnung von Männern in einem Setting der Gleichstellung gesehen. Aber auch darin, gemeinsame Erlebnisse zu organisieren: Väter-Kinder-Tage, Wochenenden und Zeltlager. In der gegenseitigen Unterstützung. Auch auf der Großväter – Väter Linie nutzt ein Austausch und aktive Unterstützung gerade auch in der Care-Arbeit.
Väter können darüber hinaus durch Netzwerke ihr Vatersein und ihre Lebenskontexte sichtbarer machen und in der Gesellschaft auf die Bedeutung von Vaterschaft hinweisen.
Die vierte Frage zielte auf die Wirkung von Väternetzwerken auf die Väter und die Ausgestaltung ihrer Vaterschaft.
Der bedeutendste Effekt wird in der gegenseitigen Ermutigung, Vaterschaft auch zu leben gesehen. An zweiter Stelle wird die positive Wirkung von Väternetzwerken auf eine partnerschaftliche Aufgabenteilung genannt, gefolgt davon, dass Väter dort auch Vorbilder, Rolemodels finden können.
In den ergänzenden Antworten wurde unter anderem angeführt, dass Väternetzwerke der Vereinzelung der Familien etwas entgegensetzen und die ‚toxischen Nebenwirkungen der kleinbürgerlichen Ehe‘ entschärfen können. Väter können es als Entlastung erleben, wenn Sie wahrnehmen, dass auch andere Väter Probleme mit der Vereinbarkeit haben. Außerdem bekommen sie auf diesem Weg viele Informationen über das ‚Familienfeld‘, die ihnen eine argumentative Auseinandersetzung auf Augenhöhe mit ihren Arbeitgebenden und in der eigenen Partnerschaft ermöglicht. Und auch ganz wichtig, die Sichtbarkeit der Vaterschaft im Lebensalltag und somit in der Gesellschaft.
Mit der fünften und letzten Frage haben wir den Familienstatus erkundet.